Im Kampf um ihre Existenz durch die Corona-Pandemie gehen viele Unternehmen der deutschen Textilindustrie verstärkt digitale Wege. Anja Merker, Geschäftsführerin von Textil vernetzt: „Durch den Shutdown des öffentlichen Lebens und den dramatischen Folgen der Corona-Krise sind auch unsere Unternehmen gezwungen, über neue Vertriebswege oder neue betriebsinterne Abläufe, aber auch über neue Geschäftsmodelle nachzudenken. Dabei gibt es eine Vielzahl von digitalen Möglichkeiten. Hier setzt unsere Arbeit an, die wir seit zweieinhalb Jahren erfolgreich anbieten. Wo immer Unternehmen und Mitarbeiter jetzt Kapazitäten haben, können Sie sich bei zahlreichen Digitalisierungs-Angeboten Hilfe holen.“
Wichtiger denn je sind dabei Online-Vertriebswege. Durch den Zusammenbruch der globalen Lieferketten finden sich auf digitalen Plattformen neue Player zusammen und bauen neue Lieferketten, etwa für die Produktion von Schutzausrüstung. Viele Mitarbeiter sind schon auf Kurzarbeit oder arbeiten aus dem Home Office. Prozesse müssen neu gelernt und digital vernetzt werden.
Hier knüpft das Netzwerk von Mittelstand-Digital an, das beispielsweise regionale Anbieter auf einer Vernetzungs-Plattform zusammenbringt. Einzelhändler aus dem Textil- oder Modebereich nutzen so auch verstärkt Social Media-Kanäle oder WhatsApp, um ihre Produkte zu vertreiben. Auch die Kundenansprache muss angesichts des derzeitigen Kontaktverbots in Deutschland nicht leiden, denn Einzelgespräche oder die Selbstabholung von Produkten, wie einige Anbieter flexibel demonstrieren, sind weiterhin möglich.
Unterstützung bekommen die Unternehmen auch für Mitarbeiter, die ihre Aufgaben jetzt im Homeoffice erledigen. Hier schulen Zentren wie das Berliner Kompetenzzentrum Gemeinsam digital oder das Chemnitzer Kompetenzzentrum Betrieb machen. Um die Erschließung neuer Geschäftsmodelle geht es im Kompetenzzentrum Darmstadt, das am 8. April ein Webinar anbietet. Das Kompetenzzentrum Augsburg informiert über „Einfache Methoden für Geschäftsmodell-Ideen“ in einem Webinar am 9. April.
Einen Überblick zu allen digitalen Formaten der Kompetenzzentren finden Sie auf Mittelstand-Digital. Bei Textil vernetzt sind zudem sämtliche Online-Angebote für die Mittelständler der Textil- und Modeindustrie gebündelt. Fortlaufende Informationen und Hilfestellung für Unternehmen rund um die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie hat der Gesamtverband textil+mode auf seiner Webseite zusammengestellt.
Seit rund zweieinhalb Jahren unterstützt das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Textil vernetzt Unternehmen bei der Digitalisierung. Knapp 2 400 kleine und mittlere Unternehmen haben sich bislang über aktuelle und künftige Herausforderungen informiert. Damit wurden mehr als 3 700 Mitarbeiter des textilen und textilnahen Mittelstands erreicht. Mit rund 30 Unternehmen haben die Partner unternehmensindividuelle und transferierbare Lösungen rund um die Themen Arbeit 4.0, Durchgängiges digitales Engineering, Smarte Sensortechnik und Vernetzte Produktion realisiert. Darunter sind namhafte Mittelständler wie Falke, Gerster, Gruschwitz Textilwerke, Güth & Wolf, MADEIRA Garnfabrik, Moeck & Moeck, Otto Markert & Sohn, pro4tex, Reiners+Fürst, Rösch Fashion, Sporlastic, Textildruckerei Mayer, thoenes Dichtungstechnik, Vogtlandia Bürstenfabrik und Wagenfelder Spinnereien. Textil vernetzt ist Teil des Förderschwerpunkts „Mittelstand-Digital“, der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) initiiert wurde, um die Digitalisierung in KMU und dem Handwerk voranzutreiben. Unter http://www.textil-vernetzt.de finden Sie weitere Angaben zu Textil vernetzt.
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